Zu wenig Speicherplatz in Ihrem CRM-System Microsoft Dynamics 365 Sales?

Marco Niecke, Markus Locher

So können Sie den Speicher erweitern ...

Kontaktdaten, Firmendaten, Leads, Kundenkommunikation, Notizen, Termine und Aufgaben: In einem CRM-System werden typischerweise diese und ähnliche Informationen hinterlegt und verwaltet. Da die genannten Auskünfte nur wenige Bytes benötigen, wird die Frage, ob bei der Implementierung von Dynamics 365 Sales ausreichend Speicherplatz vorhanden ist, fast nie gestellt. Reagiert wird erst, wenn der vorhandene Speicherplatz knapp wird und das CRM-System ein erstes Mal darauf hinweist.

Wie Sie Ihr CRM-System so planen, das Sie mit Ihrem vorhandenen Speicher gut auskommen, oder was Sie tun können, sollte dieser doch einmal knapp werden, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Blog abonnieren

Sie interessieren sich für Microsoft Dynamics 365 und möchten bei diesen Themen immer auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Blog und erfahren Sie alles Neue und Wissenswerte zuerst. Jetzt gleich mit nur wenigen Klicks - oder am Ende Ihrer Lektüre. 

Inway Blog abonieren

Speicher für Dateien, Datenbank & Protokolldateien

Eine wichtige Information gleich vorneweg: Es gibt bei Microsoft Dynamics 365 Sales – sowie in allen Business Anwendungen von Microsoft generell – nicht den einen Speicherort für alle Daten, Informationen und Installationen. Es gibt drei Speicher, die Sie getrennt voneinander organisieren müssen, nämlich den

  1. Datenbankspeicher 
  2. Dateispeicher 
  3. Protokollspeicher 

1. Der Datenbankspeicher in Dynamics 365 Sales

Der Datenbankspeicher ist das Herzstück Ihrer Dynamics 365 Umgebung. Er umfasst

  1. all Ihre CRM-Datensätze (Konten, Kontakte, Aktivitäten, usw.) und die Definition der Einrichtung Ihres Systems (Felder, Entitäten, Workflows, Filter, Listen, usw.). Wie eingangs erwähnt, handelt es sich hier um Datensätze, die in der Regel wenige Byte klein sind.
  2. Darüber hinaus belegen aber auch die jeweiligen Umgebungen / Instanzen selbst (Produktivsystem, Entwicklungssystem, Testsystem) sowie auch installierte Schnittstellen zu Drittsystemen diesen Speicher. Pro installierter Umgebung fallen ca. 2 GB an. Schnittstellen benötigen unterschiedlich viel Speicher (je nach Hersteller, Aufgabe und Funktion), in der Regel benötigen sie aber weniger als eine Umgebung. Somit sind es die Umgebungen, die den Hauptanteil Ihres Datenbankspeichers belegen – und das von Anfang an.

In Ihrem Dynamics 365 Sales Abonnement sind 10 GB enthalten, plus 250 weitere MB pro lizenziertem Benutzer. Ein Beispiel: Bei 12 Voll-Lizenzen stehen Ihnen also 13 GB an Datenbankspeicher in Dynamics 365 Sales zur Verfügung.

Wichtig: den zusätzlichen Speicher pro User gibt es nur bei Sales Enterprise Lizenzen, nicht bei Sales Professional Lizenzen.

Eine Gegenüberstellung der Funktionen von Sales Professional und Sales Enterprise finden Sie hier: Professional – Enterprise – Premium: Für jede Herausforderung eine individuelle Lösung

2. Der Dateispeicher in Dynamics 365 Sales

Der Dateispeicher in Dynamics 365 Sales umfasst Dateianhänge von E-Mails und Terminen. Auch im Notizfeld in Dynamics 365 Sales können Sie Dateien hinterlegen. Während viele Firmen diesen Speicher kaum nutzen, haben wir auch schon Firmen kennen gelernt, deren E-Mailanhänge und Notizfelder gut gefüllt waren mit Dokumenten, Videos und Produktbildern. Auch CAD-Dateien und 3D-Modelle haben wir schon im CRM-System gesehen. Diese Dateien benötigen natürlich sehr viel Platz, was dazu führen kann, dass die 20 GB Dateispeicher plus 2 weitere GB pro lizenziertem Benutzer (bei Enterprise-Lizenzen) ebenfalls knapp werden können. Und auch beim Dateispeicher gilt: Den Zusatz gibt es nur für Enterprise-Lizenzen, nicht für Professional Lizenzen.

3. Der Protokollspeicher in Dynamics 365

Der Protokollspeicher umfasst Ihren Prüfungsverlauf (zum Beispiel die Aufzeichnungen darüber, wer welches Feld wann und wie geändert hat). Auch diese Informationen beschränken sich auf wenige Byte. Sie erhalten 2 GB Protokollspeicher. Eine Erweiterung pro Nutzer gibt es nicht.


Was Sie tun, wenn ein Speicher in D365 Sales knapp wird

Wie gezeigt, gibt es in Dynamics 365 Sales drei separate Speicher.

Ist ein Speicher zu 85 % belegt, erhalten Sie einen Hinweis. Je nachdem, welcher Speicher betroffen ist, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten zu reagieren.

  1. Der Datenbankspeicher wird knapp
  2. Der Dateispeicher wird knapp
  3. Der Protokollspeicher wird knapp

1. Der Datenbankspeicher wird knapp

Zur Erinnerung, Sie starten beim Datenbankspeicher mit 10 GB und bekommen pro lizensierter Vollversion 250 MB Speicher on Top. Wichtig: Sie bekommen diese 250 MB nur für eine Enterprise-Basislizenz, nicht für eine Zusatzlizenz. Da ca. 6 GB bereits mit Produktivsystem, Entwicklungssystem und Testsystem belegt sind, ist die Gefahr, dass dieser Speicher knapp wird, hauptsächlich bei kleinen Unternehmen mit wenigen Usern gegeben. Meist tritt der Fall auch nur dann ein, wenn Schnittstellen installiert werden, welche viele Daten aus einem Drittsystem ins CRM holen.

Wird Ihr Datenbankspeicher knapp, haben Sie folgende Möglichkeiten:

> Zusammenlegen von Testsystem und Entwicklungssystem

Vor allem bei kleinen Unternehmen mit wenigen Usern (und damit wenig zusätzlichem Speicher) genügen in der Regel zwei Umgebungen. Dann haben Sie ein Produktivsystem und nur ein zweites System, für Entwicklung und Tests. Das spart gleich mal 2 GB. Kommen dann zu einem späteren Zeitpunkt weitere Nutzer (die ja zusätzlichen Speicherplatz mitbringen) hinzu, können Sie das Test- und Entwicklungssystem immer noch separieren.

> Daten aus Drittsystemen bleiben in den Drittsystemen

Haben Sie Ihr CRM-System mit Drittsystemen verbunden überlegen Sie sich genau, welche Daten Sie ins CRM importieren. Denn anstelle unzählige Datensätze ins CRM zu spielen, können Sie auch Verknüpfungen und Shortcuts erstellen, die Sie dann an die entsprechende Stelle und zum relevanten Datensatz im Drittsystem bringen.

> Lizenzen umschichten

Haben Sie mehrere User, die Ihr CRM mit einer Zusatzlizenz (Attached License) nutzen, überlegen Sie sich, ob Sie nicht den ein- oder anderen Nutzer besser mit einer Basislizenz (Main License) ausstatten. An den Rechten ändert sich nichts, aber Sie bekommen nur pro Basislizenz Speicher hinzu. Vermutlich müssen Sie dann bei Ihren Lizenzen umschichten und könnten dann an einer anderen Stelle beispielsweise

  • aus einer Basislizenz eine Zusatzlizenz machen,
  • aus einer Basislizenz eine Team Member Lizenz machen (in diesem Fall würden Sie sogar Geld sparen),
  • oder die Kosten für 2 Basislizenzen tragen, auch wenn Sie das nicht müssten.

Diese „Lizenz-Umschichterei“ klingt kompliziert? Das ist sie auch, zumindest dann, wenn man es ganz perfekt machen möchte. Für ein gutes Hintergrundverständnis empfehlen wir hier unseren Blogbeitrag zum Preis- und Lizenzmodell von Microsoft

Pricing & Licensing von Microsoft Dynamics 365

Kommen Sie aber gerne auch auf uns zu. Nach einem kurzen Blick auf Ihre gesamten Lizenzen finden wir gute Möglichkeiten, wie wir Ihre Lizenzen umstellen und neu verteilen.

> Zusätzlichen Speicherplatz lizenzieren

Ganz bewusst nennen wir die einfachste Möglichkeit beim Thema Datenbankspeicher an letzter Stelle, denn es ist leider auch eine sehr teure Option. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, weiteren Datenbankspeicher zu lizenzieren, Sie müssen hier allerdings 40 US-Dollar (ca. 37 Euro) bezahlen, pro Monat und pro 1 GB.


2. Der Dateispeicher wird knapp

Zur Erinnerung, Sie starten mit 20 GB an Dateispeicher und bekommen pro Vollversion (gilt ebenfalls nur für die Enterprise-Basislizenz, nicht die Zusatzlizenz) 2 GB Speicher dazu. Wirklich benötigen tun Sie diesen Speicher aber nur, wenn Sie im Rahmen Ihrer Kundenkommunikation E-Mails mit großen Dateianhängen im CRM archivieren, oder das Notizfeld für die Ablage bestimmter Dateien „zweckentfremden“. Nutzen Sie Sales wie empfohlen, wird dieser Speicher vermutlich nicht annähernd knapp werden und Sie müssen sich nicht darum kümmern.

Warum gibt es dann 20 GB Speicher für Dateien, wenn diese gar nicht ins CRM gehören?

Für die Antwort müssen wir ein bisschen ausholen: Dynamics 365 Sales befindet sich im Ökosystem von Microsoft in der CE-Welt (CE = Customer Engagement). Ebenfalls in die CE-Welt gehören die Anwendungen Field Service und Customer Service, die in puncto Speicher nach den gleichen Regeln funktionieren wie Dynamics 365 Sales. Und anders als im CRM, in dem die Ablage großer Dateien zwar möglich, aber nicht vorgesehen ist, ist die Situation bei Field Service und Customer Service. Denn hier kann es durchaus sinnvoll sein, große Dateien zu hinterlegen.

Hier ein paar Beispiele:

  • Techniker im Außendienst nehmen oft Fotos oder Videos von defekten Geräten, Maschinen oder Installationen auf und legen diese im System ab.
  • Reparaturberichte, Vorher-/Nachher-Fotos von Installationen, Schadensdokumentationen werden erstellt und beim Kunden hinterlegt.
  • In Field Service wird oft auf umfangreiche Wartungs- oder Inspektionsberichte zugegriffen.
  • Wenn IoT-Geräte zur Überwachung von Maschinen oder Anlagen genutzt werden, werden oft große Mengen an Protokolldaten erzeugt und gespeichert.
  • Im Customer Service werden oftmals große Handbücher oder Anleitungen für Kunden gespeichert.

Sie sehen also, ein voller Dateispeicher ist weniger ein Sales-Thema als viel eher ein Thema, wenn Sie Dynamics 365 Field Service oder Dynamics 365 Customer Service nutzen.

Wird Ihr Dateispeicher knapp, haben Sie folgende Möglichkeiten:

> Zusätzlichen Speicherplatz lizenzieren

Da der Dateispeicher mit nur 2 US-Dollar pro Monat, pro GB deutlich weniger kostet als der Datenbankspeicher, nennen wir an dieser Stelle das naheliegendste, das Sie tun können zuerst.

> Dateien auslagern – in SharePoint beispielsweise

Natürlich können Sie auch die größten „Speicherplatzfresser“ alle einmal in Ruhe betrachten und Dateien nach Möglichkeit in Drittsysteme auslagern – beispielsweise in den Microsoft SharePoint oder auch in Ihr DMS. SharePoint wird in den meisten Fällen mit mindestens 1 TB freiem Speicher ausgeliefert und auch die Speichererweiterung ist mit 0,20 Dollar pro GB pro Monat um ein zehnfaches günstiger als der Dateispeicher.

Bleiben Sie mit SharePoint in der Microsoft-Welt, sind auch Verknüpfungen zu den relevanten Daten keine große Herausforderung. Dann werden beispielsweise Handbücher und Anleitungen für den Kunden nicht mehr im Customer Service gespeichert, sondern im SharePoint oder Ihrem DMS-System.

> Lizenzen umschichten

Auch an dieser Stelle können Sie natürlich alle Haupt- und Zusatzlizenzen noch einmal prüfen und durch intelligentes Umschichten weiteren Speicherplatz für den Dateispeicher gewinnen. Empfehlen würden wir dies aber nur, wenn Sie Ihre Lizenzen sowieso neu organisieren oder auf Synergien prüfen möchten. Andernfalls ist hier der Aufwand zu hoch, verglichen mit dem monatlichen Preis für jedes weitere GB oder der SharePoint Option.

3. Der Protokollspeicher wird knapp

Änderungsprotokolle, Zugriffsdateien, Systemprotokolle, Berechtigungsänderungen und Co: Der Protokollspeicher dient der Speicherung von Audit- und Protokolldaten, die für die Nachverfolgbarkeit von Aktivitäten innerhalb des Systems genutzt werden. Zwar sind auch diese Log-Dateien im Byte und Kilobyte-Bereich – und 2 GB ist erst mal für eine längere Zeit ausreichend – aber auch Protokolldaten können mit der Zeit erheblichen Speicherplatz in Anspruch nehmen.

Wird Ihr Protokollspeicher voll, haben Sie unter anderem diese Möglichkeiten:

> Alte Protokolle löschen

In Dynamics 365 können Audit-Daten nach einer gewissen Zeit gelöscht werden. Sie können eine Löschroutine für veraltete Protokolldaten einrichten, um Platz zu schaffen.

> Protokolldaten extern speichern

Statt Protokolldaten im Dynamics 365-System zu speichern, können Sie diese auch exportieren und in einem anderen System speichern. Sie können den Archivierungsprozess auch so einrichten, dass Protokolldaten regelmäßig an andere Speicherorte ausgelagert werden.

> Auditing-Logs selektiv einsetzen

Oder Sie reduzieren selbst und ganz bewusst die Anzahl der Entitäten und Felder, die auditiert werden, um den Speicherverbrauch zu minimieren. Wenn Sie nur kritische Felder auditieren, generieren Sie weniger Protokolldaten. Natürlich könnten Sie dies auch auf alle Entitäten erweitern und damit überhaupt nichts mehr protokollieren. Eine Maßnahme, von der wir Ihnen aber abraten. 

> Zusätzlichen Speicherplatz lizenzieren

Natürlich steht Ihnen auch beim Protokollspeicher der vermeintlich einfachste Weg zur Verfügung und Sie lizenzieren für 10 US-Dollar pro Monat und pro GB weiteren Speicherplatz nach.


Fazit:

Speicherplatzprobleme in Microsoft Dynamics 365 Sales können schnell auftreten, vor allem, wenn mehrere Systeme und Datenquellen integriert sind. Doch mit gezielten Maßnahmen lässt sich der Speicher effizient verwalten. Ob durch die Zusammenlegung von Test- und Entwicklungssystemen, das gezielte Umschichten von Lizenzen oder die Auslagerung von großen Dateien in SharePoint – Sie haben zahlreiche Optionen, um das Problem zu lösen, bevor es kritisch wird. Ein Upgrade des Speicherplatzes ist ebenfalls möglich, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen. Wichtig ist, den Überblick zu behalten und vorausschauend zu planen. Gerne unterstützen wir Sie dabei.

Haben Sie noch Fragen zur Optimierung Ihrer CRM-Speicherverwaltung? Kontaktieren Sie uns gerne und wir helfen Ihnen, Ihre Speicherressourcen effizient zu nutzen und Ihre Lizenzstrategie zu optimieren.

Linie
Sie haben Fragen?
Kontakt
Kontakt

Inway Blog abonnieren

Blog abonnieren