Migration in die Cloud: Von Microsoft Dynamics NAV auf Microsoft Dynamics 365 Business Central

Marco Niecke

Sie haben noch Microsoft Dynamics NAV im Einsatz und spielen mit dem Gedanken, in die Cloud zu migrieren? In diesem Blogbeitrag nennen wir Ihnen gute Gründe, warum Sie die Migration auf jeden Fall vornehmen sollten. Und wir zeigen Ihnen, wie die Migration erfolgt. 

Die Gründe, die für die Cloud sprechen, werden immer mehr

Objektsicherheit, Ausfallsicherheit, Redundanz, IT-Security, Skalierbarkeit, Flexibilität: Die Liste der Vorteile von Cloud-Lösungen gegenüber on-premise ist sehr lang und vermutlich auch allen längst bekannt. Auch wir haben in den vergangenen Jahren sehr oft und ausführlich über die Vorteile von Business Lösungen aus der Cloud geschrieben. 

Im letzten Beitrag haben wir die Migration von Microsoft Dynamics AX auf Microsoft Dynamics 365 beschrieben. Den Mehrwert, den die Cloud bei dieser Migration bietet, gilt aber genauso bei einer Migration von Microsoft Dynamics NAV auf Microsoft Dynamics 365 Business Central. 

KI nur für Cloud-Nutzer

Aktuell kommt zu diesen „traditionellen Vorteilen“ noch hinzu, dass viele Anbieter von Business Lösungen Ihre KI-Lösungen zuerst oder ausschließlich Ihren Cloud-Kunden zur Verfügung stellen. Für Dynamics NAV beispielsweise wird es den Microsoft Copilot nicht geben. Bleiben Sie on-premise, verpassen Sie hier schnell den Anschluss. Nutzer von Business Central hingegen profitieren bereits heute von vielen smarten Möglichkeiten dieser KI-Lösung. Einen kleinen Einblick, was Ihnen der Copilot in Business Central bietet, lesen Sie hier: KI-Funktionen durch Copilot in Business Central 

Warum 2024 das Jahr ist, um endlich in die Cloud zu migrieren?

Darüber hinaus hat Microsoft mit „Bridge to the Cloud“ eine Promotion, mit der on-premise Nutzer bis zu 40% bei Cloud-Lizenzen sparen noch einmal verlängert. Dieser Preisnachlass für Cloud-Lizenzen gilt für 3 Jahre.  

Und das Beste: Der Migrationsweg von Dynamics NAV auf Business Central (Essential oder Premium) wird in dieser Promotion explizit unterstützt. Unter dem Titel „Warum 2024 das Jahr ist, um endlich in die Cloud zu migrieren“ haben wir dieses Argument für Sie ausführlich beschrieben. Hier finden Sie auch Links zur Promotion „Bridge to the cloud 2“, zu Microsofts Lizenzmodell, den Vorteilen der Cloud gegenüber On-Premise und vieles weitere mehr.

Auch die Migration ist schon längst zur Routine geworden

Sie sehen, die Gründe, die für die Cloud sprechen, werden immer mehr. Während on-premise zu bleiben immer mehr zum Risiko werden kann, sind Cloud-Nutzer dank KI und Copilot längst auf der Überholspur.  

  • Doch wie genau funktioniert ein Upgrade in die Cloud von NAV auf Business Central? 
  • Und ist diese Migration nicht so aufwändig wie ein eigenes kleines ERP-Projekt? 

Diese Fragen werden wir Ihnen im zweiten Teil dieses Beitrages beantworten. Sie werden sehen – für jegliche Migration in die Cloud gibt es einen detaillierten Fahrplan und auch wenn es keine zwei ERP-Systeme gibt, die exakt gleich sind, ist dieses „Migrations-Projekt von NAV zu BC“ längst zur Routine geworden.


Migration in die Cloud von NAV auf BC – die Vorarbeiten

Im Folgenden beschreiben wir Ihnen, was Sie bei diesem „Projekt“ erwartet.  

1. Analyse des Altsystems

Jedes NAV-System ist einzigartig, da Anpassungen, spezielle Abläufe und Drittanbieter-Erweiterungen jedes System individuell machen. Um sicherzustellen, dass Ihre Anpassungen beim Wechsel in die Cloud erhalten bleiben, müssen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner Ihr System analysieren und auf das bevorstehende Update vorbereiten.  

 

Wir starten hier in der Regel mit einem 4 bis 8-stündigen Scoping-Workshop. Hier prüfen wir unter anderem: 

  • Welche Add-Ons von Drittanbietern Sie aktuell nutzen und ob diese nach einer Migration noch erforderlich sind.  
  • Welche Schnittstellen Sie benötigen und welche nach der Migration neu programmiert werden müssen. Oftmals gibt es aber auch bereits fertige Connectoren oder die Möglichkeit, Systeme über die Power Platform zu verbinden.  
  • Ob neue technische Funktionen dazu beitragen, frühere Systemanpassungen und Programmierungen zu ersetzen.  
  • Ob sich durch neue Funktionen ggfs. Prozesse effizienter und zielführender gestalten lassen. 

Sie sehen, bei dieser Gelegenheit findet sich immer wieder auch Einsparpotential. Denn unsere Erfahrung zeigt: Viele Add-Ons die in NAV benötigt werden, sind im Standard von Business Central enthalten und werden in der Cloud nicht mehr gebraucht. Natürlich können oder sollten Sie diesen Workshop auch nutzen, um sich neue Dinge von Ihrem System zu wünschen.   

2. Migrationsweg in die Cloud wählen

Die Migration von Microsoft Dynamics NAV in die Cloud kann durch ein Upgrade, einen Neustart oder eine Kombination aus beiden erfolgen. Da dies eine wichtige Entscheidung ist, die auch die Grundlage für die spätere technische Umsetzung darstellt, gehen wir nun auf diese drei Möglichkeiten etwas genauer ein.

2.1 Upgrade

Der Hauptvorteil eines klassischen Upgrades liegt darin, dass sämtliche vorhandenen Daten und Anpassungen vollständig vom alten ins neue System übertragen werden. Hierbei müssen nur die Anpassungen im Code neu erstellt und auf die aktuelle Technologie gehoben werden. Dadurch bleibt der notwendige Konzeptionsaufwand relativ gering. Anpassungen, die auf nicht mehr unterstützten Funktionen basieren, werden neu konzipiert. 

Dies bedeutet im Umkehrschluss aber, dass sämtliche Altlasten im System erhalten bleiben. Insbesondere inkonsistente Datenbestände, die ein Upgrade beeinflussen, müssen dann bereinigt werden. Eine Optimierung von Funktionsabläufen ist bei einem Upgrade nicht vorgesehen. 

Hat man sich für das Upgrade entschieden, so erfolgt dies meist in mehreren Schritten. Gemäß dem hier von Microsoft veröffentlichten Upgrade-Pfad von NAV auf BC aktualisiert man entweder  

  • zuerst seine aktuelle NAV-Version, bevor man auf Business Central wechselt und hier zur neuesten Version hin upgraded,  
  • oder man steigt direkt von NAV auf Business Central um.  

Je mehr dieser Upgrade-Schritte erforderlich sind, um zu Business Central zu gelangen (z. B. beim Einsatz der Lösung NAV 2009) desto unwirtschaftlicher ist das Ganze und desto eher empfehlen wir den Neustart auf der grünen Wiese. Erst ab den Versionen Dynamics NAV 2015 und höher ist ein klassisches Update unserer Meinung nach sinnvoll, da in wenigen Schritten vollzogen. Aber natürlich ist dies immer eine Einzelfallentscheidung, die Kunden und Partner gemeinsam treffen.  

2.2 Neustart

Dieser Ansatz ähnelt einer Neueinführung eines ERP-Systems. Hierbei werden Ihre Prozesse überarbeitet und an den aktuellen ERP-Standard angepasst. Ein Neustart ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, alte Probleme und Inkonsistenzen im System zu beseitigen und Ihr System einmal gründlich „aufzuräumen“.  

Ein Neustart wird häufig gewählt, wenn das alte System zu viele Anpassungen und Altlasten aufweist oder der Migrationspfad wie gerade beschrieben zu lange wird. Dieser „saubere Neustart“ erfordert detailliertere konzeptionelle Arbeit als ein Upgrade. Dennoch lohnt es sich in den meisten Fällen, da dies zu einer erheblichen Verbesserung Ihrer Prozesse führen kann. 

Natürlich könnten Sie bei einem Neustart auch ein beliebiges Konkurrenz-Produkt zu Microsoft wählen. Da Business Central bei Abläufen, Prozessen, Workflows, Layout, etc. der NAV-Vorgängerlösung recht ähnlich ist, finden sich Key-User unserer Erfahrung nach mit dem neuen System sehr schnell zurecht. Auch der Import der Daten von NAV nach BC funktioniert deutlich einfacher. Und waren Sie mit NAV zufrieden, werden Sie Business Central lieben.  

2.3 Kombination

Bei der Kombination wird das Beste aus beiden Vorgehensweisen vereint. Daten und Anwendungen werden hier unterschiedlich behandelt: 

  • Die Daten und Datenstrukturen werden fast vollständig von NAV auf BC übertragen.  
  • Die Anwendungen hingegen werden auf die neue Technologie umgestellt und neu implementiert.  

Dieser Ansatz erfordert ebenfalls eine sehr detaillierte Analyse von Datenbanken und Anwendungen. Ob sich dieser Weg umsetzen lässt, muss im Einzelfall entschieden werden. 

All diese Vorüberlegungen sind Teil der Analysephase, die am Anfang des Migrationsprozesses in die Cloud stehen. Nachdem Sie – zusammen mit Ihrem ERP-Partner – Ihren optimalen Weg gefunden haben, folgt die technische Umsetzung. 

Migration in die Cloud von NAV auf BC – die Umsetzung

Die technische Umsetzung besteht aus einer Reihe tiefgreifender Analysen in deren Rahmen Code und Prozesse im Detail betrachtet werden. Dann erfolgt die eigentliche Migration. Nach den entsprechenden Vorarbeiten im Altsystem werden alle Daten in Testsystem und Produktivsystem migriert und angepasst.  

1. Analyse und Realisierung

Wie die meisten ERP-Projekte unterteilt sich auch ein Upgrade-Projekt in diese Phasen: Analyse, Realisierung, Bereitstellung und Betrieb. 

Entsprechend des gewählten Migrationspfades beginnen tiefgreifende Analysen von Code und Prozessen. Ergebnis ist eine Liste aller für die Migration erforderlicher technischer Aufgaben. Was genau ansteht, ist von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich. Mögliche Aufgaben könnten sein: 

  • Vorarbeiten im Altsystem (z.B. Bereinigung inkonsistenter Daten) 
  • Migration aller notwendigen Ergänzungen / Add-Ons von Drittanbietern 
  • Konzeption von erforderlichen Schnittstellen  

Diese Aufgaben werden federführend von Ihrem ERP-Partner übernommen. Haben Sie inhouse auch Anwender / Entwickler mit guten Business Central Kenntnissen (Programmiersprache AL) so können Sie diese gerne unterstützend einsetzen.  

Nach Abschluss der Vorarbeiten steht eine vollständige Software-Lösung zur Verfügung, die den gesamten Datenbestand des alten Systems verwalten kann. All Ihre Prozesse und Workflows sind in der neuen Umgebung eingerichtet. In der Regel arbeiten Sie zu diesem Zeitpunkt noch auf einer Testumgebung. 

2. Testphase und Go-Live

Nach Abschluss der Vorarbeiten folgt die Testphase. Alle Benutzer bekommen Zugang zur Testumgebung, um die Prozesse umfassend zu prüfen. Es wird sowohl die Gesamtlösung getestet als auch ein Go-Live simuliert. Eine Checkliste erfasst die Testergebnisse und erstellt einen Ablaufplan für den Go-Live, der üblicherweise nach einer Generalprobe mit der aktuellen Live-Datenbank erfolgt. 

Irgendwann kommt dann einfach der Punkt, wo alles funktioniert. Das alte NAV-System wird abgeschaltet, Datenbanken werden exportiert und in Dynamics 365 Business Central übertragen. Jetzt sind Sie erfolgreich in der Cloud angekommen.   


Fazit: Ihr persönlicher Fahrplan in die Cloud – von NAV auf Business Central

Wie in diesem Blogbeitrag gezeigt, gibt es aktuell – 2024 – außer einem „diffusen Gefühl“ keine echten Argumente mehr gegen die Cloud. Im Gegenteil, wer jetzt nicht migriert wird vom Wettbewerb abgehängt. Denn KI wird immer besser. Auch wenn manche Testberichte und eigene Erfahrung noch etwas an der Qualität zweifeln lassen: Richtig eingesetzt können KI-Tools helfen, die eigene Effizienz zu steigern und Routine-Aufgaben automatisiert zu übernehmen. Und ein Plus an Zeit bedeutet Vorsprung.  

Darüber hinaus haben wir Ihnen in diesem Blogbeitrag gezeigt das eine Migration – zumindest von so großen und häufig eingesetzten Systemen wie Microsoft Dynamics NAV auf Microsoft Dynamics 365 Business Central – schon längst zur Routine geworden ist. Zumindest für uns.  

Und dank der Promotion „Bridge to the cloud 2“ direkt vom Hersteller Microsoft selbst, stimmt auch der finanzielle Anreiz. 40 % Preisnachlass auf alle Cloud-Lizenzen für bis zu 3 Jahre: Günstiger wird es nicht mehr werden.  

Wenn Sie also einen individuellen Fahrplan für Ihre Migration in die Cloud wünschen, kommen Sie jetzt auf uns zu. Gerne treffen wir Sie zu einem ersten gemeinsamen Scoping-Workshop, bei dem wir Ihr System und Ihre Anforderungen an einem Tag analysieren. Sie erhalten schon am ersten Tag konkrete Ergebnisse, Empfehlungen zu Vorgehen, Lizensierungs-Tipps und eine valide Aufwandschätzung.  

60 Sekunden Zusammenfassung

Die Migration von Microsoft Dynamics NAV auf Dynamics 365 Business Central bietet zahlreiche Vorteile. Cloud-Lösungen garantieren Sicherheit, Flexibilität und den Zugang zu fortschrittlichen KI-Tools wie Microsoft Copilot, der nur für Cloud-Nutzer verfügbar ist. Ein Upgrade ist besonders sinnvoll, da Microsoft eine Promotion namens „Bridge to the Cloud“ mit 40 % Preisnachlass auf Cloud-Lizenzen für drei Jahre anbietet. Die Migration selbst kann als Upgrade, Neustart oder Kombination erfolgen, je nach Komplexität des Altsystems. Durch strukturierte Vorarbeiten und detaillierte Analysen wird der Umstieg effizient und sicher gestaltet. Unternehmen, die in die Cloud wechseln, sichern sich somit einen klaren Wettbewerbsvorteil.

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