Risikofaktor Lieferkette

Iris Degen

So gestalten Sie resiliente Einkaufsprozesse gem. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)

 

Unternehmen stehen aktuell zunehmend unter Druck. Sie müssen nicht nur dafür sorgen, dass ihre Lieferketten dem aktuellen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gerecht werden. Vielmehr müssen sie so aufgebaut sein, dass sie nachhaltig Wettbewerbsvorteile sichern.

Genau da setzen moderne E-Procurement-Lösungen an. Sie helfen dabei, alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen, Risiken entsprechend zu managen und die nötige Transparenz zu gewährleisten. Denn die Beschaffungsprozesse sind heutzutage essenziell, um auf die dynamischen Anforderungen des Marktes schnell und effizient reagieren zu können.

Risikofaktor Lieferkette

Gerade im Bereich der Lieferkette ist die Bandbreite möglicher Risiken sehr groß und reicht von

  • IT-Risiken,
  • Bestechung und Korruption oder
  • sozialer Verantwortung
  • bis hin zu betrieblicher Resilienz und
  • ethischen Belangen.


Mit der Einführung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) müssen Unternehmen diese Risiken sorgfältig managen, um Verstöße, Strafen von Aufsichtsbehörden und einen unkalkulierbaren Imageschaden zu verhindern.

Über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen, die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette gemäß den gesetzlichen Anforderungen zu gestalten. Ziel ist es, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichtenverletzungen vorzubeugen und deren Risiko zu minimieren.

Herausforderungen für Unternehmen
Das LkSG stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen wie beispielsweise

  • der Mangel an personellen Ressourcen,
  • die fehlende Erfahrung im Umgang mit neuen gesetzlichen Anforderungen
  • und rechtliche Unsicherheiten.

Dadurch ist es oft schwer, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in bestehende Geschäftsprozesse zu integrieren.

Wer ist aktuell vom Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz betroffen?

Seit dem 1. Januar 2024 sind alle Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern zur Umsetzung des LkSG verpflichtet. Für sie erweitert das LkSG die Verantwortung: Sie sind nicht mehr ausschließlich für ihre eigenen Handlungen verantwortlich, sondern auch für die ihrer Geschäftspartner. Komplexe Lieferketten und manuelle Abläufe machen das Ganze noch komplizierter und damit zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Denn was viele im ersten Moment nicht wissen: Das LkSG betrifft nahezu jedes Unternehmen, auch wenn Sie möglicherweise formell nicht unter die aktuelle Regelung fallen. Finden Sie Ihr Unternehmen in einer dieser Gruppen wieder, sind Sie wahrscheinlich vom aktuellen Gesetz betroffen:

Mittelständische Unternehmen: Sofern Sie Teil einer Lieferkette eines Unternehmens sind, dass unter die aktuelle LkSG-Regelung fällt, müssen Sie mit Ihrem Unternehmen LkSG-gemäß arbeiten, auch wenn Sie aktuell weniger als 1000 Mitarbeiter beschäftigen.

Zulieferer und Subunternehmer: Auch wenn Sie nur Zulieferer oder Subunternehmer eines Unternehmens sind, dass unter die aktuelle Regelung des LkSG fällt, müssen Sie die geforderten Standards erfüllen, um Ihre Lieferantenbeziehung aufrecht zu erhalten.

Internationale Partner: Auch alle internationalen Partnerunternehmen von Unternehmen in Deutschland, die unter das LkSG fallen, müssen die Gesetzesanforderungen erfüllen.

Unternehmen in Branchen mit komplexen Lieferketten:Ist Ihr Unternehmen in einer Branche tätig, in der die Lieferketten sehr lang und komplex sind? Dann sind Sie vermutlich auch von den Regelungen des LkSG betroffen. Die Auswirkungen des LkSG reichen weit über unmittelbaren Vertragspartner eines Unternehmens hinaus. Somit kann jedes Glied einer solchen Lieferkette potenziell von den Anforderungen betroffen sein.

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So sorgen Sie für resiliente Einkaufsprozesse gem. LkSG

Effizientes Risikomanagement: In der Lieferkette müssen potenzielle Risiken wie negative Auswirkungen auf die Menschenrechte oder die Umwelt minimiert werden. Dazu ist es notwendig, alle Risiken zu kennen, zu bewerten und zu minimieren. Dabei können Systeme helfen, mit denen Sie Ihr Risikomanagement effizient durchführen können.

Vollständige Transparenz: Als Unternehmen benötigen Sie den vollständigen Einblick in Ihre gesamte Lieferkette. Zulieferer müssen genauestens überprüft und relevante Informationen dokumentiert werden. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Lieferkette die Anforderungen des Gesetzes vollständig erfüllt.

Kontinuierliche Kommunikation: Seien Sie von Anfang an und vor allem bleiben Sie langfristig in engem Austausch mit Ihren Zulieferern, um dafür zu sorgen, dass alle Teile Ihrer Lieferkette die Gesetzesanforderungen verstehen und durchführen. Regelmäßige Audits sind beispielsweise eine passende Maßnahme dafür.

Flexibilität: Machen Sie sich nicht von einzelnen Zulieferern abhängig, sondern bauen Sie eine umfassende Lieferkette auf, mit der Sie auch auf unvorhergesehen Ereignisse flexibel reagieren können. Dazu gehört auch, sich mit alternativen Beschaffungsmethoden und neuen Beschaffungswegen zu beschäftigen.

Nachhaltigkeit und Innovation: Um auch dem Umweltaspekt des LkSG gerecht zu werden, sollten Sie sich mit nachhaltigen und innovativen Technologien beschäftigen und diese in Ihre Lieferkette integrieren.

Wettbewerbsvorteile Dank E-Procurement-Lösung

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz einzuhalten, mag auf den ersten Blick nicht einfach erscheinen. Es gibt jedoch moderne und umfassende digitale Lösungen, die Unternehmen unterstützen, die Anforderungen zu erfüllen. E-Procurement-Lösungen bieten hier wertvolle Funktionen:

Maßgeschneiderte Risikobewertung im Hinblick auf die Sorgfaltspflichten: Unternehmen können mithilfe einer digitalen Auswertung Compliance-Informationen zu Lieferanten einsehen und verwalten, wie es das Lieferkettengesetz vorsieht. Mit diesen Informationen ist es auch möglich, entsprechende Berichte für die deutschen Aufsichtsbehörden zu erstellen.

Daten zu Lieferantenrisiken und Compliance: Bei Ausschreibungen sehen Sie in Echtzeit umfassende Daten zur Lieferantensituation, zu Risiken und Nachhaltigkeit und erhalten direkten Einblick in digitale Zwillinge ihrer Lieferketten. Damit ist eine angemessene Sicherheitsüberprüfung zur Einhaltung der geltenden Vorschriften möglich.

Teamübergreifende Zusammenarbeit: Die Integration des Risikomanagements in die Beschaffungs-, Lieferkettenmanagement- und Compliance-Prozesse hilft dabei, Silos abzubauen und fördert eine ganzheitliche Übersicht. Bei jeder Transaktion zeigen E-Procurement-Lösungen beispielsweise detaillierte Daten zum Lieferantenrisiko an, und das in Echtzeit, genau dann, wenn eine Entscheidung getroffen wird. 

Resiliente Lieferkette gem. LkSG als Wettbewerbsvorteil Dank modernen E-Procurement-Lösungen

Die Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist mehr als nur eine rechtliche Verpflichtung; es ist auch eine Chance, die eigenen Einkaufsprozesse nachhaltig aufzubauen und durch den Einsatz einer effizienten E-Procurement-Lösung einen Vorsprung im Wettbewerb zu erlangen. Diese modernen Lösungen bieten nicht nur die Möglichkeit, Risiken zu minimieren und Transparenz zu schaffen, sondern auch, die Agilität und Reaktionsfähigkeit Ihres Unternehmens zu steigern.

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60 Sekunden Zusammenfassung

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Lieferketten den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, kurz LkSG, anzupassen, um rechtliche Verstöße und Imageschäden zu vermeiden. Das LkSG verlangt die Einhaltung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Seit dem 1. Januar 2024 sind Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verpflichtet, diese Anforderungen zu erfüllen. Auch mittelständische Unternehmen, Zulieferer und internationale Partner sind betroffen.

E-Procurement-Lösungen unterstützen dabei, Risiken zu managen und Transparenz zu schaffen. Sie ermöglichen eine maßgeschneiderte Risikobewertung und fördern die teamübergreifende Zusammenarbeit. Effizientes Risikomanagement, vollständige Transparenz und kontinuierliche Kommunikation mit Zulieferern sind essenziell. Flexibilität und der Einsatz nachhaltiger Technologien bieten zusätzliche Wettbewerbsvorteile. Die Einhaltung des LkSG bietet somit nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern stärkt auch die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der Einkaufsprozesse.

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